26.01.2023

Den Landesligisten droht Ungemach

Arnsberg/Sundern Es ist in vielen Klassen eine unruhige Saison, eine Spielzeit, der der rote Faden fehlt. Beim Blick auf die Ligen im Handballverband Westfalen wird einem eher schwindelig. Hier eine zweigeteilte Oberliga mit Auf- und Abstiegsrunde, da eine eingleisige Oberliga mit 32 (!) Spielen, da wiederum sechs kleine Landesliga-Staffeln, durch die es immer wieder erstaunlich lange Spielpausen für einzelne Mannschaften gibt. Für die heimischen Landesligisten SG Ruhrtal (Männer) sowie TV Arnsberg und HV Sundern (Frauen) könnte es durch eine anstehende Reform Probleme geben.
All dies ist auch den Nachwirkungen der Corona-Zeit mit ihren Saisonabbrüchen und vermehrten Aufstiegen geschuldet. Bald aber soll alles wieder in normale Bahnen gelenkt werden, orientiert allerdings an der vom Handballverband Westfalen zur Saison 2024/2025 geplanten Strukturreform. Dass dafür ein teils veränderter Auf- und Abstiegsmodus notwendig ist, versteht sich von selbst.
Die Männer-Oberliga, ohne Beteiligung von HSK-Vereinen ausgestattet, muss zwingend von zurzeit mit 17 Vereinen bestückt stark reduziert werden. Allen ist dabei klar, dass neun (!) Mannschaften absteigen müssen. Nach dieser Horrorsaison steht den „neuen" Oberligisten allerdings eine relativ normale Spielzeit 2023/2024 bevor.
Die zurzeit dreigeteilte Verbandsliga, in der derzeit ebenfalls keine Mannschaften aus dem HSK aktiv sind, verjüngt sich in der kommenden Spielzeit wieder auf zwei Gruppen mit jeweils 14 Mannschaften. Wie viele Teams davon am Ende der nächsten Saison absteigen müssen, ist von der Zahl der westfälischen Absteiger aus den 3. Ligen abhängig. Der günstigste Fall: Nur die beiden jeweiligen Verbandsliga-Letzten müssen runter. Die ungünstigste, allerdings eher unwahrscheinliche Variante, wären insgesamt acht Absteiger aus den Verbandsligen.
Es kann kompliziert werden
Komplizierter und auch weniger schön könnte es für die Landesligisten werden, denn der HV Westfalen will die Anzahl der Staffeln von derzeit sechs zur Saison 2024/2025 auf die Hälfte reduzieren. In der Spielzeit 2023/2024 wird es als Übergang noch vier Klassen geben. Schafft die bislang so starke SG Ruhrtal, Erster der Landesliga 6, in dieser Saison den Sprung in die Verbandsliga nicht – das Team hat keinen Aufstiegsdruck – könnte sich die Lage für die SGR aber verkomplizieren. Werden die Ruhrtaler am Saisonende überraschend Meister, winkt die Aufstiegsrelegation zur Verbandsliga. Trainer Frank Moormann: „Bis dahin wird es aber ultraschwer für uns." Ein Aufsteiger aus der Bezirksliga Mitte (TV Arnsberg, TV Neheim, HV Sundern) in die Landesliga ist nicht zu erwarten. Für die laufende Spielzeit bleibt es dabei, dass aus der Bezirksliga Mitte nur die beiden Tabellenletzten (derzeit TV Wickede und HV Sundern) in die Kreisliga müssen
In der neuen Saison ist erneut ein Hauen und Stechen wahrscheinlich, weil es aus den vier 14er-Staffeln der Landesliga zusammen insgesamt 18 Absteiger geben müsste, um das Soll von drei Ligen zu erreichen. Läuft es in den oberen Klassen mit Absteigern in die westfälischen Landesligen besonders ungünstig, müssten sich die Tabellenachten am Ende der Saison 2023/2024 auf Entscheidungsspiele einrichten. Im Extremfall würden sogar die Abschlusssiebten dafür herangezogen. Klar ist: Nur der jeweilige Landesliga-Erste steigt auf.
Ähnlich gestaltet sich die Lage in den Frauen-Landesligen. Von zurzeit fünf Staffeln wird zunächst auf vier, dann auf drei reduziert. Heißt: Am Ende der Saison 2023/2024 müssen fünf Teams pro Staffel absteigen. In der laufenden Spielzeit ist die heimische Handballregion mit dem TV Arnsberg und dem HV Sundern in der Landesliga 4 vertreten, wobei die Sundernerinnen als Tabellenzweiter hinter dem VTV Freier Grund realistische Chancen auf den Aufstieg in die Verbandsliga innehaben. pbü/bg/lgr

Quelle: WP


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