14.03.2022

Chancenlos gegen die Übermacht

Alfred Klein, Trainer des Handball-Bezirksligisten HV Sundern, ärgert sich nach der 22:33-Niederlage bei Westfalia Halingen II. Gegner setzt Spieler der „Ersten" ein

Sunderns Trainer Alfred Klein hatte schon vor dem Anpfiff schlechte Laune: „Da trainierst Du wochenlang auf dieses Spiel hin und stehst plötzlich mit einer Rumpfbesetzung da." Die Handverletzung von Jonas Klippert, vor allem aber die Knöchelverletzung des Hauptschützen Chris Spielmann ließ das Aufgebot auf acht Feldspieler schrumpfen, da sich die zur Kaderauffüllung gedachten A-Jugendlichen mit dem Coronavirus infiziert hatten. Zwar konnte Halingens Reserve aufgrund der geänderten Interpretation der Regeln keinen jener Akteure einsetzen, die vor Wochenfrist in Ruhrtal auf dem Parkett gestanden hatten, aber die Westfalia hatte trotzdem noch die Möglichkeit, in Köhler, Schwarz, Jungemann, Kammermeier und A. Bichmann fünf Akteure mit Landesliga-Erfahrung einzusetzen. Wie ernst die Halinger diese Partie nahmen, wurde auch daran deutlich, dass Cheftrainer Sebastian Swoboda das Coaching übernahm, zumal Reservetrainer Tobias Wilmes coronabedingt daheim bleiben musste.
Kräfteverhältnisse klar verteilt
Die Kräfteverhältnisse waren also recht einseitig verteilt, denn den acht Sunderner Feldspielern stand eine ganze Armada einsatzbereiter und entsprechend selbstbewusst auftretende Halinger gegenüber. In der Anfangsphase gelang es dem HVS trotzdem, die Partie offen zu gestalten. Lukas Grote gab Kostproben seiner Wurfkraft, Niklas Rapude versenkte einen Gegenstoß, Sebastian Böhmer glich zum 4:4 (11.) aus. Der laute Jubel über diese Treffer unterstreicht den Kampfeswillen der Gäste, die aber in den darauffolgenden zwölf Spielminuten offensiv nichts mehr zustande brachten. Der geharzte Ball bereitete technische Probleme, hinzu kamen vermeidbare Fehlanspiele und halbherzige Würfe, die den starken TVH-Keeper Allhoff vor keine Probleme stellten. Erst Dennis Bartenstein mit einem Heber vom Kreis beendete zum 9:5 die Sunderner Torflaute. Kurz darauf knallten Jan Waelter und Lukas Grote, deren Laufwege sich kreuzten, mit den Köpfen zusammen und blieben benommen liegen, während Halingen einen seiner Konter fahren konnte – eine Szene, die Klein völlig aus der Fassung brachte.
Weil Grote zudem von der Halinger Abwehr energischer attackiert wurde und Thomas Maassen überhaupt nicht ins Spiel fand, war Klein mit dem 9:15-Pausenstand dennoch zufrieden: „Die Jungs haben das sehr ordentlich gemacht."
Im zweiten Abschnitt machte Halingen von Beginn an Dampf und sorgte zum 21:11 für klare Verhältnisse, ehe der mittlerweile in der Rückraum beorderte Waelter per Doppelschlag die Lebensgeister der Gäste weckte. Es gelang immerhin, die Halinger nicht weiter davonziehen zu lassen – ein Teilerfolg für den HVS. „Wir werden prüfen, ob das in puncto Spielberechtigung alles sauber gelaufen ist. Wenn du gegen die halbe Erste spielst, hast du keine Siegchance", ärgerte sich Klein.
HVS: Vucic (31. Feische); Grote (6), Maassen (5), Waelter (3), Rapude (3/2), Bartenstein (2), Böhmer (2), Brechmann (1), Stiller.


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