17.04.2018

Sunderns Vorfreude auf die Derbys

Zahl aktiver Handball-Teams sinkt. Staffelleiter Volker Kreckler bastelt an einem neuen System.

Der Schwerter Volker Kreckler, Staffelleiter im Senioren-Handball des Kreises Iserlohn/Arnsberg, ist wirklich nicht zu beneiden, denn ihm gehen allmählich die Mannschaften aus. Das liegt in erster Linie an der insgesamt sinkenden Zahl aktiver Teams, aber auch daran, dass die höherklassigen Vertreter so erfolgreich sind.
Wie schon in der vergangenen Saison dürften alle Bezirksligisten des Kreises den Klassenerhalt schaffen oder sich, wie Letmathe und eventuell auch Lössel oder die SG Ruhrtal, nach oben hin in die Landesliga verabschieden. Um die aktuell elfköpfige Kreisliga nach dem seit Samstag definitiv feststehenden Aufstieg der HV Sundern nicht weiter auszudünnen, hat Kreckler bereits auf einen Absteiger verzichtet, obwohl Neuling Hohenlimburg III in der Klasse überfordert ist. Aus der 1. Kreisklasse könnten Letmathe III und Bösperde II, die sich deutlich von der Konkurrenz abgesetzt haben, die Staffel wenigstens auf die übliche Damengröße von 12 bringen, aber dann würde die derzeit neun Mannschaften umfassende 1. Kreisklasse extrem schrumpfen.
2. Kreisklasse soll aufgelöst werden
Kein Wunder also, dass Kreckler an einem neuen System bastelt, in dem die 2. Kreisklasse aufgelöst, und deren Mannschaften in eine nach regionalen Gesichtspunkten aufgestellte zweigleisige 1. Kreisklasse einfließen sollen. Ein Vorschlag, der bei aller Logik auch Kritik auslöst und befürchten lässt, dass weitere Hobbymannschaften, die sich sportlich überfordert fühlen, die Segel streichen.
Von einem Handball-Boom kann in der Region also nicht gesprochen werden. Speziell den heimischen Raum trifft es besonders hart, dass der TV Arnsberg nach „ewiger" Landesliga-Zugehörigkeit künftig eine Etage tiefer in der Bezirksliga um Punkt kämpfen wird. Beim TVA hatte man aber reichlich Zeit, sich auf dieses Szenario einzustellen. Mittlerweile ist die Tristesse längst gewichen. Es kommt sogar echte Vorfreude auf, denn in der Bezirksliga trifft man nicht nur mit größter Wahrscheinlichkeit weiter auf den Erzrivalen VfS Warstein, sondern kann Derbys gegen den TV Neheim, TV Wickede und Aufsteiger HV Sundern bestreiten. Sollte es die SG Ruhrtal nicht schaffen, den TV Arnsberg in der Landesliga zu ersetzen, kommt noch ein weiterer Lokalschlager hinzu, was das Interesse der Öffentlichkeit anheizen und somit auch den Zuschauerzuspruch erhöhen wird.
Apropos Zuschauer: Obwohl es um nichts mehr ging, sorgten am Samstag in der Rundturnhalle einige alkoholisierte Anhänger von RE Schwelm für Aufregung. Schon bei der Ankunft am Bahnhof wurden sie nach Abschuss eine Leuchtstoff-Rakete von der Polizei verwarnt und Richtung Rundturnhalle begleitet. Dort sorgten sie mit Sprüchen der untersten Kategorie, vor allem aber der Nutzung einer Trillerpfeife für weitere Unruhe. Schließlich war es Rote-Erde-Zeitnehmer Frank Schemmer, der als „graue Eminenz" des Vereins ein Machtwort sprach und den „Fanclub" zehn Minuten vor Schluss aus der Halle schickte. „Uns ist das sehr peinlich, wir werden die Verantwortlichen ins Gebet nehmen. Es gibt da eine Vorgeschichte mit Rangeleien aus dem Vorjahr, deshalb kam es überhaupt zu diesem Ausflug. Ich bin froh, dass beide Vereine nächste Saison nicht mehr aufeinandertreffen", erklärte Lars Günther, Manager von RE Schwelm.

 

 


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