27.10.2020

Die Aussichten sind düster

In den Handball-Bezirksligen ist der Meisterschaftsspielbetrieb erst einmal bis Ende November ausgesetzt. Das sagen die Trainer der heimischen Herren-Mannschaften

Sauerland Der Flickenteppich bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie macht auch vor den Handballerinnen und Handballern nicht halt. Während die Verbände Mittel- und Niederrhein ihre Saison bereits unterbrochen haben, konnte sich der Verband Westfalen (noch) nicht dazu durchringen, die Meisterschaftsspiele in den Klassen von der Ober- bis zur Landesliga abzusetzen. Allerdings nimmt die Zahl der Kritiker an dieser Entscheidung zu. Somit könnte es bis zum kommenden Wochenende vielleicht doch noch eine Unterbrechung der Saison geben. Was die Bezirksligen der Männer und Frauen anbelangt, wird die Saison 2020/2021 erst einmal bis Ende November ausgesetzt.
Trainingsbetrieb fortsetzen
„Die Unterbrechung war abzusehen und nur eine Frage der Zeit", sagt Alfred Klein, Trainer des Herren-Bezirksligisten HV Sundern, der mit seiner Mannschaft erst eine Meisterschaftspartie bestritten hat (29:19 gegen DJK SG Bösperde II). Zur Vermeidung von Verletzungen wird Klein den Trainingsbetrieb allerdings ungebremst fortsetzen. „Natürlich ist es schade, dass wir nach dem gelungenen Einstieg jetzt so lange auf den nächsten Einsatz warten müssen", sagt Klein und ergänzt: „Aber wir werden die Wettkampfpause nutzen, um intensiv an den noch vorhandenen Defiziten zu arbeiten."
Frank Mähl, Trainer des TV Arnsberg, ist als Klinik-Mitarbeiter ganz nah am Infektionsgeschehen und begrüßt allein schon zum Schutz seiner Spieler sowie deren Familien die Unterbrechung. Mähl ist äußerst skeptisch, ob in diesem Jahr überhaupt noch Punktspiele stattfinden. „Die Gefahr steigender Ansteckungszahlen halte ich im Winter und der Weihnachtszeit für besonders groß", sagt Mähl. Aus Trainersicht bewertet er die Pause als schwierig: „Ich muss quasi eine neue Vorbereitung starten. Es wird schwierig, die Jungs bei Laune zu halten. Zum Glück kann ich mich bestens mit meinen Zwillingssöhnen austauschen und so in den nächsten Wochen die Wünsche der Mannschaft berücksichtigen."
Klaus-Dieter Erbuth, Trainer des TV Neheim, findet die Aussetzung des Spielbetriebs als absolut richtig. „Die Risiken sind einfach unkalkulierbar", sagt Erbuth. Der TVN-Coach hält sogar einen völligen Abbruch der Saison für denkbar, wird aber trotz der Spielpause die Übungseinheiten unter Einhaltung der Hygienevorschriften so umfangreich wie möglich durchziehen. Erbuth will die Pause vor allem dazu nutzen, um eine Leistungssteigerung bei seinem Torhüterquartett zu erreichen.

Quelle: Westfalenpost


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